Rückenschmerzen – mit ESWT auf den Grund gehen

Über 80 Prozent aller Nacken-, Rücken- und Lendenschmerzen sind auf eine Überbeanspruchung oder einen Bewegungmangel der Haltungsmuskeln zurückzuführen. Doch wo genau liegt der Ursprung der Störung, die zu den Schmerzen führt? Wie sich mit Hilfe von Druckwellen oder gezielten Stoßwellen Triggerpunkte und Insertionstendinopathien lokalisieren und behandeln und dadurch operative Eingriffe vermeiden lassen, stellt Ulrich Dreisilker, Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin und Chirotherapie, in seinem Buch Enthesopathies Knowledge Update vor.

TENDINOPATHIE UND MYOFASZIALE TRIGGERPUNKTE MIT BETEILIGUNG DER WIRBELSÄULE 

Mehr als 80 % aller Nacken-, Rücken- und Lendenschmerzen sind auf eine Überbeanspruchung oder einen Mangel an Bewegung der Haltungsmuskeln zurückzuführen. Die mit der modernen Zivilisation verbundene sitzende Lebensweise ist ein ursächlicher Faktor für Störungen der Haltungsmuskulatur. Dies führt zu muskulärem Ungleichgewicht, verspannten Muskeln, verkürzten Sehnen und myofaszialen Triggerpunkten. Mit Hilfe von Druckwellen oder gezielten Stoßwellen lassen sich in vielen Fällen myofasziale Triggerpunkte und Insertionstendinopathien in den zervikothorakalen und thorakolumbalen Knotenpunkten sowie in der Gesäßmuskulatur lokalisieren, die für die Entstehung typischer Schmerzmuster und referierender Schmerzen verantwortlich sind. 

Myofasziale Triggerpunkte und Insertionstendinopathie können nur dann erfolgreich mit ESWT behandelt werden, wenn ihre Ursachen und die für ihre Entstehung und Entwicklung verantwortlichen Faktoren in die Therapie einbezogen werden. Andernfalls würde die ESWT lediglich die Symptome, nicht aber die zugrunde liegenden Ursachen behandeln. Die neuroplastischen Fähigkeiten des zentralen Nervensystems würden dann zur Entwicklung autonomer neuronaler Schmerzkreise führen, was einen chronisch autonomen pathologischen Prozess zur Folge hätte, der unabhängig von der zugrunde liegenden Krankheit ist. Auf lange Sicht kann es zu irreversiblen Muskelschäden kommen. Biopsien, die an Kontraktionsknoten oder Triggerpunkten entnommen wurden, haben den Verlust von Myofibrillen und ein leeres Sarkolemma gezeigt.

Morphologische Veränderungen an der Wirbelsäule, wie z. B. Facettengelenksarthrose oder Arthrose im Beckenbereich, werden häufig von tendinopatischen und myofaszialen Triggerpunkten begleitet. Neben regelmäßiger Physiotherapie, die auch zur Vorbereitung auf chirurgische Eingriffe notwendig sein kann, ist die ESWT ein wirksamer und geeigneter Behandlungsansatz. 

 

Mehr Informationen finden Sie in unserem Buch:
ENTHESOPATHIES - KNOWLEDGE UPDATE
Ulrich Dreisilker

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